Öko-Test: Bisphenole in fast allen Pizzakartons! So gefährlich sind die Chemikalien
In einer aktuellen Untersuchung von Öko-Test wurde festgestellt, dass fast alle getesteten Pizzakartons mit bedenklichen Chemikalien wie Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) belastet sind. Diese Substanzen sind nicht nur hormonell wirksam, sondern gelten auch als fortpflanzungsschädigend und können bereits in geringen Mengen Ihr Immunsystem beeinträchtigen. Es ist alarmierend, dass eine Person durch den Verzehr einer Pizza aus einem bestimmten Karton bei weitem die von der EU als unbedenklich geltende Dosis von BPA überschreitet. Erfahren Sie, wie diese Chemikalien in die Kartons gelangen und welche Hersteller sicher sind.

Das Wichtigste in Kürze:
- Verunreinigung durchBisphenole: Fast alle getesteten Pizzakartons sind mit gefährlichen Chemikalien wie Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) belastet, obwohl diese Substanzen als fortpflanzungsschädigend gelten.
- Gefährliche Werte: Öko-Test stellt fest, dass der Konsum einer ganzen Pizza aus einem besonders belasteten Karton eine zulässige BPA-Dosis um das 45.000-fache überschreiten kann, was alarmierende gesundheitliche Risikofaktoren mit sich bringt.
- Recyclingproblematik: Die Chemikalien können über Recyclingpapier in die Kartons gelangen, und die genaue Zusammensetzung der verwendeten Materialien ist oft unklar, da viele Hersteller keine transparen Informationen zum Recyclinganteil bereitstellen.
Überblick über Bisphenole
In der heutigen Welt begegnen Sie möglicherweise häufig dem Begriff „Bisphenole“. Diese chemischen Verbindungen, insbesondere Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS), sind in vielen Alltagsprodukten zu finden, inklusive Lebensmittelverpackungen. Der jüngste Test von Öko-Test hat alarmierende Ergebnisse zutage gefördert: Fast alle getesteten Pizzakartons waren mit diesen schädlichen Chemikalien belastet. Besonders besorgniserregend ist, dass BPA und BPS als „besonders besorgniserregende Stoffe“ laut der EU-Chemikalienverordnung eingestuft sind. Dies wirft Fragen über die Sicherheit unserer Lebensmittelverpackungen auf und zieht ernsthafte gesundheitliche Bedenken nach sich.
Was sind Bisphenol A und S?
Bisphenol A (BPA) ist eine synthetische Chemikalie, die häufig in der Kunststoffproduktion und in Beschichtungen verwendet wird. Diese Verbindung wurde in zahlreichen Studien mit gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht. Während BPS als Alternative zu BPA entwickelt wurde, ist auch deren Sicherheitsprofil noch nicht ausreichend erforscht. Sie sollten sich bewusst sein, dass die Exposition gegenüber diesen Chemikalien vor allem über die Aufnahme durch Lebensmittel, die in diesen Verpackungen gelagert werden, erfolgen kann.
Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Bisphenolen
Die Gesundheitsrisiken, die mit Bisphenolen verbunden sind, sind bedeutend und besorgniserregend. BPA wird mit vielzahligen negativen gesundheitlichen Folgen in Verbindung gebracht, darunter ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. BPS ist zudem als fortpflanzungsschädigend eingestuft, was bedeutet, dass es Ihre Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen könnte. Ein besonderes Risiko besteht auch durch die Bioakkumulation dieser Chemikalien, wodurch sich schädliche Mengen im Körper ansammeln können.
Zusätzlich kann eine andauernde Exposition gegenüber diesen Chemikalien Ihr Immunsystem beeinträchtigen. Öko-Test stellt fest, dass bei Verwendung von belasteten Pizzakartons wie dem „Italia“-Modell von Selgros eine Person mit 60 Kilogramm Gewicht die als unbedenklich geltende Dosis an BPA um das 45.000-fache überschreiten würde. Dies macht die in den Verpackungen gefundenen Werte äußerst gefährlich und wirft ein Schatten auf unsere Lebensmittelstandards.
Öko-Test Untersuchungsergebnisse
Die Untersuchung von Öko-Test zeigt alarmierende Ergebnisse: In fast allen getesteten Pizzakartons wurden bedenkliche Chemikalien nachgewiesen, insbesondere Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS). Von den zehn getesteten Kartons wiesen neun eine Belastung mit BPA auf, während acht Kartons mit BPS kontaminiert waren. Diese Chemikalien sind nicht nur hormonell wirksam, sondern gelten auch als fortpflanzungsschädigend und stehen im Zusammenhang mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen, wie erhöhtem Brustkrebsrisiko und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Dies wirft ein ernsthaftes Licht auf die Sicherheit unserer Lebensmittelverpackungen.
Die Konsequenzen dieser Ergebnisse sind gravierend, insbesondere weil die EU-Vorgaben für die Verwendung dieser chemischen Stoffe in Verpackungen für Lebensmittel erst kürzlich verschärft wurden. Während der Einsatz von BPA und BPS in Verpackungsmaterialien seit dem 20. Januar 2022 verboten ist, gilt dies nicht für Papierverpackungen. Daher stellt sich die Frage, wie die Chemikalien trotz der neuen Regelungen immer noch in den Pizzakartons nachgewiesen werden konnten und was dies für Ihre Gesundheit bedeutet.
Testmethodologie
Für die Untersuchung ließ Öko-Test zehn Pizzakartons aus verschiedenen Quellen, darunter bekannte Ketten und Lieferdienste sowie Großhandelsprodukte, in ein Labor analysieren. Die Auswahl umfasste eine breite Palette von Lebensmittelverpackungen, um ein umfassendes Bild der Kontamination und der Herkunft der Chemikalien zu erhalten. Die Laboranalysen zielten darauf ab, die Konzentrationen von BPA und BPS in den Kartons zu bestimmen und herauszufinden, ob diese die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als unbedenklich eingestuften Dosen überschreiten.
Erstaunlicherweise stellten die Tester fest, dass in einem der getesteten Kartons, dem „Italia“ von Selgros, eine 45.000-fache Überschreitung der als unbedenklich geltenden BPA-Dosis nachgewiesen wurde, wenn eine 60 Kilogramm schwere Person ein ganzes Pizzaessen würde. Diese besorgniserregenden Ergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit, sich mit den Sicherheitsstandards von Lebensmittelverpackungen auseinanderzusetzen.
Wesentliche Erkenntnisse zu Pizzakartons
Die Testergebnisse von Öko-Test verdeutlichen, dass die Risiken durch BPA und BPS in Pizzakartons weitreichend sind. Während einige Hersteller wie Pizza Hut durch die Verwendung von Frischfaserpapier punkten, stellen die meisten anderen einen alarmierenden Befund dar. Die Methode, Recyclingpapier in den Kartons zu verwenden, führt möglicherweise dazu, dass solche giftigen Chemikalien aus anderen Quellen, wie alten Kassenbons, in die Lebensmittelverpackungen gelangen.
Es ist wichtig, dass Sie sich der Risiken bewusst sind, die mit der Verwendung gewisser Pizzakartons verbunden sind. Laut Öko-Test ist der einzige Hersteller, der sich keine Vorwürfe machen muss, Pizza Hut, dessen Verpackungsmaterialien frei von BPA und BPS sind. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Verbraucher besser informiert werden müssen, um fundierte Entscheidungen über die Lebensmittel, die sie konsumieren, treffen zu können. Achten Sie beim nächsten Pizza-Bestellen darauf, welche Marken Sie auswählen und ob deren Verpackungen möglicherweise bedenkliche Chemikalien enthalten.
Implikationen der Ergebnisse
Die aktuellen Funde von Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) in nahezu allen getesteten Pizzakartons haben weitreichende Implikationen für die Lebensmittelsicherheit und die Gesundheit der Verbraucher. Mit neun von zehn Kartons belastet mit BPA und acht von zehn Kartons belastet mit BPS, stellt sich die dringende Frage nach der Sicherheit dieser Verpackungsmaterialien. Besonders alarmierend ist, dass in einem Extremfall eine 60 Kilogramm schwere Person bei Verzehr einer ganzen Pizza aus einem der getesteten Kartons die sicher als unbedenklich geltende Dosis an BPA um 45.000-fach überschreiten würde. Diese Ergebnisse fordern sowohl eine Überprüfung der bestehenden Richtlinien als auch eine erhöhte Verantwortung der Hersteller.
Regulatorische Veränderungen und Compliance
Seit dem 20. Januar dürfen BPA und BPS nicht mehr in Verpackungen für Lebensmittel eingesetzt werden. Diese Regelung gilt jedoch nicht für Papier, was eine erhebliche Lücke darstellt, die es zu schließen gilt. Da die Testergebnisse von Öko-Test zeigen, dass viele Pizzakartons weiterhin mit diesen schädlichen Chemikalien belastet sind, könnten gesetzliche Änderungen notwendig sein, um auch Papierverpackungen zu regulieren. Die Verantwortung fällt nicht nur auf die Hersteller, sondern auch auf die Aufsichtsbehörden, sicherzustellen, dass diese Regelungen effektiv produziert und durchgesetzt werden.
Verbraucherbewusstsein und Handeln
Ihr Bewusstsein und Ihre Reaktionen als Verbraucher sind entscheidend, um eine Veränderung herbeizuführen. Angesichts der alarmierenden Testergebnisse sollten Sie informierte Entscheidungen treffen und Produkte bevorzugen, die garantiert ohne BPA und BPS sind. Ihre Kaufentscheidung hat Einfluss auf die Hersteller, die durch Ihre Nachfrage gezwungen werden, sicherere Alternativen zu entwickeln. Nur durch aktives Handeln – sei es durch bewussten Einkauf oder durch umfassende Aufklärung – können Sie zur Förderung sicherer Verpackungspraktiken beitragen.
In diesem Zusammenhang sind Sie nicht nur Konsument, sondern auch Teil einer notwendigen Bewegung, die sich für lebensmittelsichere Produkte einsetzt. Die Testergebnisse von Öko-Test zeigen, dass viele Verpackungen, wie die der Pizzakartons, nach wie vor schadstoffbelastet sind. Informieren Sie sich über die Sicherheitsstandards und ziehen Sie alternative Anbieter in Betracht, die transparent über ihre Verpackungen kommunizieren und garantieren können, dass keine gefährlichen Chemikalien verwendet werden.
Überprüfung anderer Marken
Die Ergebnisse der Öko-Test-Untersuchung machen deutlich, dass die Mehrheit der anderen getesteten Marken, darunter auch namhafte Ketten und Lieferdienste, nicht so positiv abschneidet wie Pizza Hut. Viele von ihnen nutzen Pizzakartons, die mit hohen Mengen von BPA und BPS belastet sind. Diese belastenden Testergebnisse sollen Verbraucher dazu anregen, bewusster mit ihren Kaufentscheidungen umzugehen und Anbieter zu wählen, die sich für sichere Verpackungen einsetzen.
Insbesondere die Kartons von Selgros, die in der Untersuchung extreme Werte von Bisphenol A aufwiesen, heben die Dringlichkeit hervor, für erhöhte Transparenz in der Lebensmittelverpackungsindustrie zu sorgen. Bei einer body-weight-spezifischen Analyse wurde festgestellt, dass eine 60 Kilogramm schwere Person durch den Verzehr einer ganzen Pizza aus diesen Kartons die empfohlene Tagesdosis an BPA um 45.000-fach überschreiten würde. Diese alarmierenden Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer umfassenden Überprüfung und Regulierung von Verpackungsmaterialien in der Gastronomie.
Empfehlungen für Verbraucher
Angesichts der alarmierenden Ergebnisse von Öko-Test, die fast alle getesteten Pizzakartons mit Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) belasten, ist es für Sie entscheidend, bewusste Entscheidungen beim Kauf von Lebensmitteln zu treffen. Seit dem 20. Januar sind BPA und BPS zwar offiziell nicht mehr in Verpackungsmaterialien für Lebensmittel erlaubt, doch für Papierverpackungen gilt diese Verordnung nicht. Daher sollten Sie die Verpackungen sorgfältig prüfen und bevorzugen, wo immer möglich, Produkte von Herstellern, die transparent über ihre Materialien berichten.
Wählen Sie sichere Verpackungen
Um sicherzustellen, dass Ihre Lebensmittel nicht von schädlichen Chemikalien belastet sind, entscheiden Sie sich für Marken, die aktiv Produkte aus Frischfaserpapier verwenden. Pizza Hut hat sich als positiver Ausnahmefall erwiesen, denn die Innen- und Mittelschicht ihrer Kartons ist durchgehend frei von BPA und BPS. Halten Sie Ausschau nach solchen Anbietern und prüfen Sie auch den Recycling-Anteil von Verpackungsmaterialien, um potenzielle Chemikalienbelastungen zu minimieren.