Welcher Discounter hat die besten Blumen?

Blumen aus dem Discounter sind beliebt – doch wie gut sind sie wirklich? Ein aktueller Test zeigt erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern. Aldi überzeugt mit der besten Bewertung und einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Doch auch hier gibt es Schattenseiten: Pestizide wurden in allen getesteten Sträußen gefunden. Besonders alarmierend ist, dass viele Blumen mit in Europa verbotenen Pestiziden belastet sind. Während Aldi vergleichsweise gut abschneidet, enttäuschen andere Discounter mit einer hohen Belastung. Wer umweltbewusst handeln will, sollte genau hinschauen. Dieser Artikel beleuchtet die Testergebnisse, die Gesundheitsrisiken und gibt Tipps für den bewussten Blumenkauf.

Das Wichtigste in Kürze

• Aldi hat im Discounter-Test die besten Blumen – Qualität und Preis überzeugen.
• Pestizidbelastung bleibt ein großes Problem – selbst bei Fairtrade-Blumen.
• Lidl und Kaufland schneiden besonders schlecht ab – hohe Pestizidwerte.
• Gesundheitsrisiken sind real – einige Pestizide gelten als krebserregend.
• Bessere Alternativen – regionale Blumen oder Fairtrade mit Einschränkungen.

Aldi überzeugt im großen Blumen-Test

Im aktuellen Öko-Test wurde die Qualität von 21 Blumensträußen verschiedener Discounter geprüft. Aldi schnitt als einziger Anbieter mit der Note „gut“ ab. Besonders überzeugend war der weiß-rosa-rote Rosenstrauß von Aldi Süd. Dieser punktete nicht nur mit seiner Qualität, sondern auch mit dem Preis: Für nur 3 Euro bekommt man einen schönen Strauß mit Fairtrade-Zertifizierung. Diese Zertifizierung steht für bessere Arbeitsbedingungen und Umweltstandards in den Anbauländern. Auch Penny erhielt mit seinen „Marktliebe“-Rosen eine faire Bewertung, allerdings nur ein „befriedigend“. Andere Discounter schnitten deutlich schlechter ab. Lidl und Rewe wurden nur als „ausreichend“ bewertet, während Kaufland im Test sogar durchfiel. Trotzdem bleibt ein Problem bestehen: Auch Aldi-Blumen enthalten Pestizide. Zwar weniger als die Konkurrenz, doch völlig unbelastet sind sie nicht.

Pestizide in Discounter-Blumen: Ein großes Problem

Der Test offenbart ein beunruhigendes Problem: Fast alle getesteten Blumensträuße sind mit Pestiziden belastet. Besonders erschreckend ist, dass drei Viertel der Sträuße sogar Stoffe enthalten, die in Europa verboten sind. Die Anzahl der Pestizide pro Strauß variiert, doch der Durchschnitt liegt bei 14 verschiedenen Substanzen. Ein trauriger Rekord wurde bei Lidl gemessen: Ein Strauß enthielt 32 Pestizide. Selbst Aldi, der Testsieger, konnte nicht völlig überzeugen. Zwar enthielt der getestete Strauß nur vier Pestizide und keine verbotenen Substanzen, doch das zeigt, dass selbst Fairtrade-Blumen nicht frei von Schadstoffen sind. Wer Blumen ohne Pestizide möchte, sollte auf regionale und saisonale Alternativen setzen.

Gesundheitsrisiken durch Pestizide

Viele der gefundenen Pestizide sind nicht harmlos. Einige gelten als potenziell krebserregend oder hormonell wirksam. Besonders besorgniserregend ist Thiacloprid. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) stuft diesen Stoff als vermutlich krebserregend ein. Auch das Fungizid Carbendazim gibt Anlass zur Sorge: Es steht im Verdacht, genetische Defekte zu verursachen. Wer regelmäßig mit belasteten Blumen in Kontakt kommt, setzt sich möglichen gesundheitlichen Risiken aus. Gerade für Menschen mit empfindlicher Haut oder Allergien kann das problematisch sein. Auch wenn die Pestizidbelastung in den getesteten Sträußen unterschiedlich hoch ausfiel, bleibt das Grundproblem bestehen: Discounter-Blumen sind nicht unbelastet.

Fairtrade-Blumen: Eine echte Alternative?

Fairtrade-Blumen sollen bessere Arbeitsbedingungen und umweltfreundlichere Anbaumethoden garantieren. Doch der Test zeigt: Auch sie sind mit Pestiziden belastet. Aldi und Penny setzen auf Fairtrade-Rosen, aber ganz ohne Pestizide kommen auch diese nicht aus. Das zeigt, dass das Siegel zwar Vorteile bietet, aber keine absolute Garantie für schadstofffreie Blumen ist. Dennoch ist Fairtrade eine bessere Wahl als konventionelle Sträuße. Neben dem gesundheitlichen Aspekt spielen auch ethische Gründe eine Rolle. Die Arbeitsbedingungen auf Blumenfarmen in Afrika oder Südamerika sind oft hart. Fairtrade-Blumen sorgen für gerechtere Löhne und bessere Sozialstandards. Wer also nicht auf Discounter-Blumen verzichten will, sollte zumindest auf das Fairtrade-Siegel achten.

So kauft man umweltfreundliche Blumen

Wer beim Blumenkauf auf Nachhaltigkeit und Gesundheit achten möchte, hat einige Alternativen. Die beste Wahl sind regionale und saisonale Blumen. Diese werden oft mit weniger Pestiziden angebaut und haben kürzere Transportwege. Bauernmärkte oder Blumenläden mit Bio-Blumen sind eine gute Option. Auch Blumen aus dem eigenen Garten oder von lokalen Gärtnereien sind eine nachhaltige Wahl. Wer dennoch Discounter-Blumen kaufen möchte, sollte sich für Fairtrade-zertifizierte Sträuße entscheiden. Eine weitere Möglichkeit ist, auf Zimmerpflanzen statt Schnittblumen zu setzen. Diese halten länger, sind oft weniger belastet und verbessern die Luftqualität im Raum.

Fazit: Aldi gewinnt, aber das Problem bleibt

Der Test zeigt: Aldi hat die besten Blumen unter den Discountern. Qualität und Preis überzeugen, und die Fairtrade-Zertifizierung ist ein Pluspunkt. Doch selbst Aldi kann das größte Problem nicht lösen: Pestizide sind in fast allen getesteten Blumen enthalten. Besonders alarmierend ist die Belastung mit in Europa verbotenen Pestiziden. Lidl und Kaufland schneiden besonders schlecht ab, während Penny eine mittelmäßige Bewertung erhält. Für Verbraucher bedeutet das: Discounter-Blumen sind keine perfekte Lösung. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf regionale und saisonale Blumen setzen. Fairtrade-Blumen sind eine bessere Alternative, aber keine Garantie für eine schadstofffreie Wahl. Wer umweltbewusst handeln möchte, sollte genau hinschauen und bewusst entscheiden.