Darf man Pilze erneut aufwärmen?
Pilze aufwärmen – ein Mythos oder doch bedenkenlos möglich? Lange Zeit hieß es, Pilzgerichte sollte man nach dem ersten Verzehr nicht noch einmal erhitzen. Doch diese Regel stammt aus einer Zeit, in der Kühlschränke nicht so leistungsfähig waren wie heute. Tatsächlich ist das erneute Erhitzen von Pilzen mittlerweile völlig unproblematisch, wenn einige wichtige Regeln beachtet werden. In diesem Artikel erfährst du, warum Pilze empfindlich auf Wärme reagieren, wie du sie sicher lagern kannst und welche Temperaturen beim erneuten Erhitzen notwendig sind. Außerdem erhältst du praktische Tipps zur Zubereitung und ein paar köstliche Rezeptvorschläge.

Das Wichtigste in Kürze
- Pilzekönnen problemlos erneut aufgewärmt werden, wenn sie richtig gelagert wurden.
- Die Speisen müssen nach der Zubereitung schnell heruntergekühlt und im Kühlschrank aufbewahrt werden.
- Pilzgerichte sollten beim erneuten Erhitzen auf mindestens 70 Grad Celsius erhitzt werden.
- Länger als zwei Stunden ungekühlt stehen gelassene Pilze sollten nicht mehr verzehrt werden.
- Mit der richtigen Zubereitung schmecken Pilze auch beim zweiten Erhitzen köstlich.
Warum galt das Aufwärmen von Pilzen lange als gefährlich?
Viele Jahrzehnte warnte die Küchenweisheit davor, Pilze erneut zu erwärmen. Doch woher stammt diese Regel? Pilze bestehen größtenteils aus Wasser und Eiweiß. Diese Zusammensetzung macht sie besonders anfällig für den Einfluss von Sauerstoff und Bakterien. Durch den Abbau der Eiweiße entstehen Stoffe, die potenziell gesundheitsschädlich sein können. Wärme beschleunigt diesen Prozess zusätzlich.
Früher waren Kühlschränke nicht so leistungsfähig wie heute, sodass Pilzgerichte oft nicht schnell genug heruntergekühlt wurden. Das Problem: Wenn Pilze lange Zeit ungekühlt stehen, bilden sich schnell Keime. Werden diese dann erneut erhitzt, kann dies zu Verdauungsproblemen oder gar einer Lebensmittelvergiftung führen. Deshalb wurde lange empfohlen, Pilzgerichte nur frisch zuzubereiten und Reste zu vermeiden. Doch dank moderner Kühltechnik ist diese Regel inzwischen überholt. Heute können Pilze bedenkenlos wieder aufgewärmt werden – wenn sie richtig gelagert wurden.
Wie bewahrt man Pilzgerichte richtig auf?
Damit Pilze nach dem Kochen sicher erneut erhitzt werden können, ist die richtige Lagerung entscheidend. Sobald das Pilzgericht fertig zubereitet ist, sollte es schnellstmöglich heruntergekühlt werden. Am besten funktioniert das, indem die Reste in einen Behälter gefüllt und dieser in ein kaltes Wasserbad gestellt wird. Sobald die Speise Raumtemperatur erreicht hat, sollte sie in ein abgedecktes Gefäß umgefüllt und sofort in den Kühlschrank gestellt werden. Dort können die Pilze etwa 24 Stunden aufbewahrt werden.
Wichtig: Pilzgerichte dürfen keinesfalls lange bei Zimmertemperatur stehen, da sich sonst Bakterien vermehren. Auch das Warmhalten auf der Herdplatte ist problematisch, weil es den Zersetzungsprozess fördert. Wer Pilze sicher genießen möchte, sollte sie also zügig kühlen und nicht zu lange aufbewahren.
Auf welche Temperatur müssen Pilze beim Aufwärmen erhitzt werden?
Beim erneuten Erhitzen von Pilzen ist es essenziell, eine ausreichend hohe Temperatur zu erreichen. Um potenziell schädliche Keime abzutöten, sollten Pilzgerichte auf mindestens 70 Grad Celsius erhitzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die gesamte Speise diese Temperatur erreicht – nicht nur die Oberfläche. Besonders in dickeren Gerichten wie Suppen oder Risottos kann es vorkommen, dass sich in der Mitte noch kältere Stellen befinden.
Daher empfiehlt es sich, die Pilze gründlich umzurühren und am besten mit einem Küchenthermometer nachzumessen. Wer kein Thermometer zur Hand hat, kann sich an einer einfachen Faustregel orientieren: Das Gericht sollte mindestens fünf Minuten lang stark dampfen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es gleichmäßig durchgeheizt wurde.
Wann sollte man Pilze lieber nicht mehr essen?
Trotz moderner Kühltechnik gibt es Fälle, in denen Pilzgerichte besser entsorgt werden sollten. Wenn das Gericht länger als zwei Stunden bei Raumtemperatur stand, besteht ein erhöhtes Risiko für Bakterienwachstum. Auch wenn die Pilze ungewöhnlich riechen oder sich eine schleimige Schicht auf ihnen gebildet hat, sollten sie nicht mehr verzehrt werden.
Ein weiteres Warnzeichen ist eine dunkle oder gräuliche Verfärbung. Diese kann darauf hindeuten, dass bereits Abbauprozesse eingesetzt haben. Grundsätzlich gilt: Im Zweifel lieber wegwerfen als riskieren, dass das Essen verdorben ist. Wer auf eine korrekte Lagerung und zügiges Kühlen achtet, kann sich jedoch problemlos an aufgewärmten Pilzgerichten erfreuen.
Praktische Tipps für köstliche Pilzgerichte
Pilze lassen sich auf vielfältige Weise zubereiten und schmecken auch beim erneuten Erhitzen hervorragend. Wichtig ist, sie nicht zu lange zu garen, da sie sonst an Aroma verlieren. Besonders gut eignen sich Pilzgerichte, die bereits eine Sauce enthalten, da diese beim erneuten Aufwärmen für eine gleichmäßige Erhitzung sorgt.
Perfekte Rezepte für aufgewärmte Pilzgerichte sind beispielsweise ein cremiges Steinpilzrisotto, eine würzige Champignon-Pfanne oder eine Waldpilzsuppe mit Pfifferlingen. Wer Austernpilze liebt, kann sie auch am nächsten Tag noch genießen – vorausgesetzt, sie wurden richtig gelagert. Beim Erhitzen empfiehlt es sich, die Pilze bei mittlerer Hitze in einer Pfanne oder im Ofen zu erwärmen. So bleiben sie aromatisch und behalten ihre angenehme Konsistenz.
Fazit: Pilze aufwärmen ist kein Problem – wenn man es richtig macht
Die alte Regel, dass Pilze nicht erneut aufgewärmt werden dürfen, ist längst überholt. Dank moderner Kühlsysteme und verbesserter Hygienestandards kann man Pilzgerichte bedenkenlos erneut erhitzen, solange sie richtig gelagert und auf die richtige Temperatur gebracht werden. Entscheidend ist, dass die Speisen nach der ersten Zubereitung rasch heruntergekühlt und im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Auch beim Erwärmen gibt es eine einfache Faustregel: mindestens 70 Grad Celsius für mehrere Minuten. Wer diese Tipps beachtet, kann auch am nächsten Tag noch ein leckeres Pilzgericht genießen, ohne gesundheitliche Risiken einzugehen. Also keine Sorge: Dein köstliches Pilzrisotto oder deine aromatische Pilzpfanne kann auch morgen noch auf dem Teller landen – ganz ohne Bedenken!